Eine Webseite der Kelms und Ihrer Freunde

Dr. med. Rainer Kelm

Geboren am 3.6.1942, verstorben am 11.2.2021



Wenn Du an mich denkst,
erinnere Dich an die Stunde.
in welcher Du mich
am liebsten hattest.

R.M. Rilke

Rainer wurde am 3.6.1942 in Magdeburg geboren. Da sein Vater im Krieg gefallen war, wuchs er mit seinen beiden Geschwistern Dorle und Jürgen bei den Großeltern auf, während seine Mutter arbeiten gehen mußte. Nach dem Abitur floh er aus der damaligen DDR in den Westen und ließ seine Mutter und die Geschwister schweren Herzens in der DDR zurück. Nachdem er sein Abitur im Westen wiederholen mußte, begann er ein Studium der Medizin in Marburg. Dort trat er dem ATV Marburg bei, den er bis zuletzt jährlich unterstützte. 1965 lernte er in seinem Studium Antje kennen. Nach abgeschlossenem Studium mit Promotion, heirateten die beiden im Jahr 1970 und zogen in den folgenden Jahren nach Wuppertal, wo er zunächst eine Assistentenstelle in der HNO-Klinik in Elberfeld bekleidete und schnell zum Oberarzt der Abteilung aufstieg. Im Jahr 1974/75 entschied er sich seine eigene Praxis in Wuppertal Elberfeld zu eröffnen. Die beiden Kinder Tillmann (1972) und Martin (1975) wurden in dieser Zeit geboren. In Wuppertal blieb er auch bis zum Ende seiner Praxiszeit und dem Beginn der Rente wohnen. Im Jahr 2007 zogen Antje und Rainer nach Monheim am Rhein, wo sein Sohn Tillmann mit Familie seit einigen Jahren lebte.

Dramatische Einschnitte in seinem Leben stellten 2 gesundheitliche Rückschläge dar. 1997 hatte er einen schweren Unfall beim Fahrradfahren, bei dem er sich beide Arme brach und seine Praxis für einige Monate einem Vertreter überlassen mußte. Im Jahr 2008 hatte er einen Herzinfarkt der durch einen Eingriff und das Setzen von 3 Stents kuriert werden konnte.

In seinen Jahren in Monheim am Rhein konnte er seine viele Hobbies pflegen. Hier seien vor allem seine Gedichte, die Liebe zur Literatur, Klassischer Musik und Geschichte und seine große Freude am Kochen erwähnt. Letzteres sehr zur Freude von Antje. Beim Kochen und anschließendem Genuß hatte er auch immer Freude an einem guten Glas Rotwein.

Rainer und sein Täubchen am Rhein

Sportlich hielt er sich immer fit, insbesondere trainierte er seine Arme täglich, um die Folgen seines Fahrradunfalls zu minimieren. Mit Antje fuhr er regelmäßig Fahrrad und genoß die gemeinsamen Radtouren in der Umgebung. Seine kleinen kreativen Basteleien zur Reparatur von vielen Dingen waren auch immer eine Bereicherung im Alltag.

Urne und Columbarium
Rainer bei der Fahrradreparatur

Im letzten Jahr konnten Antje und Rainer ihre goldene Hochzeit feiern. Ein Zeichen für die außergewöhnlich enge Beziehung der beiden, die sich in auf ihre besondere Weise geliebt und ergänzt haben.

Goldene Hochzeit

Rainer war auch 3 facher Großvater und hatte viel Spaß mit seiner Enkelin und seinen 2 Enkeln.

Leider kann hier nicht alles aus seinem Leben erwähnt werden. Es gibt noch so viele unvergessene Momente die eine Erwähnung wert wären. Er wird uns allen sehr fehlen und wir werden ihn nie vergessen. Die nächsten Wochen und Monate werden uns sehr viel Kraft abverlangen.

Seine Familie

P.S.: Da eine persönliche Kondolenz im aktuellen Lockdown schwierig wird, haben wir hier eine Möglichkeit geschaffen eigene Erinnerungen und Wünsche mit der Familie zu teilen. Wir würden uns sehr über Beiträge freuen.

Abschied von Rainer am 4.3.2021

Heute haben wir im engsten Familienkreis von Rainer Abschied genommen und Rainer auf seinem letzten Weg begleitet. Es war ein schwerer Tag für uns alle, der durch die wunderbaren Worte von Pfarrer Malte Würzbach etwas leichter zu bewältigen war. Dafür sind wir sehr dankbar. Die Predigt möchten wir hier wiedergeben, damit alle die mit uns in der Trauer verbunden sind, daran teilhaben können.

Abschied

Predigt


Wenn Du an mich denkst, erinnere Dich an die Stunde
in welcher Du mich am liebsten hattest.

Das Gedicht von Rainer Maria Rilke haben Sie, liebe Familie Kelm, auf den Blog gesetzt, den Sie für Rainer Kelm geschrieben haben.

Ein schönes Gedicht und ein guter Rat: Sich an die schönen und liebevollen Momente erinnern. Die Liebe lebendig halten. Denn die Liebe ist das Größte.

Ja, weiter lieben – so soll das sein, auch wenn ein Mensch gestorben ist. Und so soll das auch bei Rainer sein. Denn Rainer Kelm ist tot und er läßt viele schöne und liebevolle Erinnerungen zurück. In unserem Gespräch sind Sie quasi übergesprudelt beim Erzählen. Hier kann ich nur einen Ausschnitt wiedergeben, aber vielleicht hilft das dabei einzuschätzen, was Rainer für Mensch war.

Rainer Kelm wird am 3. Juni 1942 in Magdeburg geboren. Mit seinen zwei Geschwistern wächst er bei den Großeltern auf, denn sein Vater ist im Krieg gefallen und seine Mutter muß arbeiten gehen, um die Familie zu versorgen.

Daß Rainer es zum Abitur schafft, finde ich angesichts dieser Umstände stark. Ich glaube, da erkennt man, daß er neugierig ist, einen wachen Geist und ein gutes Gedächtnis hat. Wobei er ein Jahr wiederholen muß, dem Lateinlehrer sei’s gedankt. Und trotzdem entwickelt sich zu seinem Lateinlehrer ein freundschaftliches Verhältnis und trotzdem kann er sich mit seinen Lateinkenntnissen in den romanischen Sprachen verständigen. Besser als manche Söhne, die Französisch in der Schule hatten.

Drei Tage vor dem Mauerbau gelingt Rainer dann die Flucht aus der ehemaligen DDR – in Westberlin springt er vom Zug ab, kommt nach Duisburg, wohnt erst einmal bei seinem Onkel, macht das Abi im Westen nach und kann dann nach Marburg ziehen, um Medizin zu studieren. Da ist der Glaube, also das Vertrauen, spürbar, daß das Leben mehr bereithält. Und die Hoffnung ist spürbar, daß dieses Vertrauen berechtigt ist.

In Marburg, der Stadt mit Märchenschloß auf dem Berg, passiert dann etwas Zauberhaftes: Im verregneten Sommer 1965 lernt er Sie, Antonia, im Schwimmbad kennen. Die Einladung auf das ATV-Fest müssen Sie ausschlagen, weil Sie das Wochenende in Siegen verbringen. Aber seit Rainer Sie danach vom Bahnhof abholt, sehen Sie sich jeden Tag. Es funkt und Sie planen, nach Rainers letzter Prüfung zu heiraten. Das ist die Liebe, die das Größte ist.

So kommt’s dann auch im Januar 1970 und die Hochzeit wird von Ihrem Vater, Antonia, mit einem langen Gedicht gefeiert. Konnte Rainer das eigentlich auch noch auswendig? Wie so viele andere Gedichte, zum Beispiel den Ginkgo-Baum.

Dann geht’s ein Jahr ins Frankenberger Kreiskrankenhaus und schließlich ins wunderschöne Wuppertal, wo Rainer als HNO-Arzt arbeitet, ab 1975 mit eigener Praxis Dr. med. Rainer Kelm“.

In Wuppertal passiert für Ihre Familie ganz viel: Ihre Söhne werden geboren. 1972 Tillmann, 1975 Martin. In unserem Gespräch haben Sie davon erzählt, wie schön diese Zeit war. Sie haben erzählt von Urlaub im Ford Betty, von Geschichtsvorträgen in Griechenland und Kontaktaufnahme über Sprachbarrieren hinweg. Und sie haben von einer ausgesprochen konstruktiven Streitkultur berichtet. Sie und Rainer konnten sich sagen, wenn Ihnen was nicht paßte – und trotzdem sind Sie nie böse ins Bett gegangen. Klingt für mich wie eine perfekte Beziehung.

Ihr Mann und Vatter, ist handwerklich begabt – so hat er den großen Schrank im Eßzimmer alleine umgebaut. Und Sie haben von dem abenteuerlichen Transport des schweren Möbelstücks erzählt, das Rainer bei der Fahrt bergab hinterm Lenkrad festgeklemmt hat.

Ich kann mir vorstellen, als der Schrank Zuhause stand, wurde ein Rotwein aufgemacht. Denn Wein – das war Rainers Ding. Er kannte sich mit Rotwein aus und hat es genossen, mal ein Glas zu trinken. Bestimmt auch später beim Kochen und Backen, denn seit 10-20 Jahren ist Rainer der Koch im Hause Kelm. Sie haben von dem Hirschbraten oder der Rehkeule geschwärmt – und davon, daß Rainer nach dem Essen sogar die Küche aufgeräumt hat. Was kann’s Besseres geben.

Beim Kochen hielt er sich immer akribisch an das Rezept aus dem Kochbuch, daß er sich zusammengestellt hat. Solche Dinge zusammenstellen, auch das paßte zu ihm. Nicht nur, was das Rezeptbuch angeht. Ich denke auch an die DVD-Wand oder die klassischen Musikaufnahmen, die ordentlich aufgereiht im Wohnzimmer stehen.

Rainer wird dann Großvater: Anjuli, Timon und Noah – mit Euch hat er gerne Zeit verbracht und ich habe gehört, daß die alten DDR-Märchenfilme zum Oma-und-Opa-Tag dazugehört haben. Liebe Familie Kelm, Sie können noch viel mehr Geschichten erzählen – ich habe das miterlebt, als wir uns zum Gespräch getroffen haben. Und da konnte ich ein Gespür davon bekommen, daß Rainer sich für seine Lieben eingesetzt hat: Als Arzt, bei Autounfällen, als Koch, Vorleser, Gesprächspartner, Freund, Geschichtslehrer …

2007 packen Sie dann die Koffer in Wuppertal und ziehen vom Nützenberg nach Baumberg. Als er 2008 einen Herzinfarkt erleidet, sorgt dies für einen großen Schrecken. Aber er rappelt sich auf und schwingt bei Martins Hochzeit das Tanzbein. Ja, er wird wieder aktiv – jedenfalls, wenn Sie, Antonia, ihn überreden können, eine Runde Rad zu fahren oder zu wandern. Und letztes Jahr feiern Sie sogar Goldhochzeit mit mehrstöckiger Torte. Auf dem Video vom Torte-Anschneiden haben Sie gestrahlt. Was waren das gute Momente! Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe. Diese drei. Aber die Liebe ist die Größte unter ihnen.

So hätte es noch lange weitergehen können. Aber so geht es nicht weiter. Am 11. Februar sind Sie in Langenfeld einkaufen, dann legt er sich zum Mittagsschlaf hin – und wacht nicht mehr auf. Ein Schock. Rainer stirbt mit 78 Jahren.

Einen Tag vorher sagt er Ihnen, Antonia, noch einmal, daß Sie besonders hübsch seien. Als hätte er eine Ahnung gehabt, daß er das nicht mehr oft tun kann.

Hätten Sie diese Ahnung gehabt – was hätten Sie nicht noch gerne gesagt? Ich liebe Dich? Danke? Adieu?

Der christliche Glaube besagt, daß die Liebe auch nach unserem Tod noch das Größte ist. Sie überdauert und übersteht unseren irdischen Tod. Zum Einen, indem wir weiter an der Liebe zueinander festhalten und uns an sie erinnern. Zum Anderen überdauert die Liebe all das, weil Gott in Jesus Christus selbst in den Tod gegangen ist und darum klargemacht hat: Nichts kann uns von ihm und seiner Liebe zu uns trennen. Auch im Tod, der oft als gottverlassen gilt, ist Gott dabei und hat Beziehung mit uns. Und wo Beziehung ist, da ist Leben.

Darum können wir hoffen, daß auch Rainer weiterlebt – im Himmel, bei Gott, in Frieden und Glück. Für Rainer heißt das vermutlich: mit einer Bibliothek und einem Glas Wein, auf einer Wolke sitzend. Ich wünsche es ihm. Und ich wünsche Ihnen den Glauben daran, daß Sie einmal auch dort sein werden und sich wiedersehen. Nun geht das nur in unseren Herzen. Aber einmal Seite an Seite. Denn die Liebe übersteht alles. Sie ist die Größte.

Amen

(Der Text der Predigt wurde uns von Pfarrer Malte Würzbach zur Verfügung gestellt.)

24 thoughts on “Dr. med. Rainer Kelm

  1. Toute mes pensées pour toi et votre famille en ce temps. Et en espérant que vous puissiez vous retrouvez malgré le covid.
    A bientôt aussi j’espère un jour dans le cadre du travail…
    Pascal Haond

  2. Sincere condolences from France. Our thoughts are with you at this time of loss.
    This blog is a great tribute to Rainer, who should really appreciate it from where he is now.
    „Le vrai tombeau des morts c’est le coeur des vivants“ by Jean Cocteau.
    François Deneuville.

  3. I’m so sorry the world lost you. Thank you for raising such a wonderful son. Tillmann and his family are so dear to me and my husband. I know Tillman learned his aptitude to care and live people from his parents! My heart is with you!
    Renee and Jim McEwen from Ohio

  4. I did not have the pleasure to ever meet Mr. Kelm, but Tillman is one of the closest friends that I have.
    He has often and frequently spoken so highly of Mr. Kelm, I can only imagine that is where Tillman got all of his gentlemanly traits. The pictures that I see posted above shows me a person who is devoted to his family and realizes the value of his family and time spent there with. There are no words that I can say at this time to ease your pain only to say that with time the pain will ease but it will still be there and a lot of the pain that you feel now will be replaced with pleasant loving memories. May peace and love be with you all and the whole Kelm family will be in our thoughts and prayers daily.
    Bill Ferguson Family
    East Liverpool, Ohio 43920 USA

  5. Während wir mit Antje und ihrer Schwester Armgard schon im Siegerland in den 1960er Jahren befreundet waren, lernten wir Rainer erst viele Jahre später kennen. Durch seine kontaktfreudige und fröhliche Art entwickelte sich – so kann man sagen – eine harmonische Verbundenheit..Wir verabredeten uns von Zeit zu Zeit zu gemeinsamen Treffen, wobei neben Antje’s auch Rainers exzellente Kochkünste besonders zur Geltung kamen.
    Die Nachricht vom so unerwarteten und plötzlichen Tod hat uns zutiefst betroffen gemacht.
    Ein geplantes Wiedersehen, worauf wir uns schon sehr gefreut hatten, wurde durch die Corona-Pandemie leider verhindert.
    Wir sprechen Antje, Tillmann und Martin sowie allen Familienmitgliedern unsere von Herzen kommende Anteilnahme aus und hoffen, dass sie die vor ihnen liegende schwere Zeit gemeinsam unterstützend bewältigen können

  6. Lieber Tillmann,
    die Nachricht vom Tod Deines Vaters Rainer bestürzt, auch wenn ich nicht die Möglichkeit hatte, ihn persönlich kennenzulernen. Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft für die kommende Zeit. Leider haben wir uns pandemiebedingt auf der Arbeit etwas aus den Augen verloren. Dennoch schätze ich Dich als tollen Kollegen und Deine freundliche und positive Art ist mir immer präsent. Bewahre sie Dir trotz des schmerzhaften Verlustes. Ich freue mich, dass wir hoffentlich bald schon wieder ein paar persönliche Worte wechseln können.

  7. Liebe Antonia, lieber Martin , lieber Tillmann mit Familien… danke für den so liebevollen Blog… ich habe dadurch viel vom Leben Rainers erfahren dürfen. . Ja er war ein wunderbarer Mensch… ruhig, souverän, humorvoll, kreativ und belesen . Ich wünsche DIr meine liebe Antonia und der ganzen Familie viel Kraft über den Verlust. Doch wir wollen Rainer die Ruhe gönnen … er hat ganz leise bye bye gesagt in seiner feinen Art, wie er war❤️❤️☘️☘️☘️ Viele allerliebste Grüße aus dem Schwarzwald BICKLE

  8. Erinnerungen.

    Schwer, einen Anfang zu finden. Tillmann ist mein Freund seit frühester Kindheit, irgendwo so beginnend mit dem Kindergarten ab 1975. Irgendwo zu dieser Zeit bin ich vermutlich auch Dr. Rainer Kelm das erste Mal begegnet. Ein Kindergeburtstag, ein Treffen zum Spielen im Kondorweg? Wie das so ist, sind aus der gemeinsamen Kindergarten- und Grundschulzeit mit Tillmann eher andere Dinge präsent.

    Mit dem Wechsel auf das WDG werden die Erinnerungen klarer. Ich glaube es gab damals keine Monatskarten für die Öffis. Die Praxiszeiten der HNO-Praxis harmonierten zudem ab und an mit dem Stundenplan… So ging eine ganze Schar von (meist vier?) Schülern zu Schulschluss Richtung Poststraße zur Praxis (oder direkt zum Parkhaus Hofkamp?), um von Dr. Kelm im Mercedes auf den Nützenberg kutschiert zu werden. Einmal hatten wir beinahe eine der hinteren Autotüren im Parkhaus vergessen, die war beim Zurücksetzen noch nicht zu und ein böser Pfeiler hat sich ganz plötzlich in den Weg geworfen. Es knirschte heftig und ich glaube jeder andere wäre ausgeflippt, aber vielmehr als „…könnt Ihr die Tür nicht mal ein bisschen schneller schließen dahinten, Mann!“ kam da nicht. Gelassen. Unaufgeregt. Gemütlich. …und Genussmensch – immer für ein Schwätzchen bei einem Glas Wein gut: oft traf sich eine kleine Runde programmierender Nerds in Tillmanns Reich, später wurde beim Programmieren auch der ein oder andere Schluck Rotwein konsumiert. Auf dem Etikett der 5 Liter Flaschen Montepulciano wurde dabei mit einem Stift bei Weinentnahme die aktuelle Uhrzeit abgetragen. Einmal – es muss eher am unteren Ende des Etiketts gewesen sein – wurde es angeblich etwas lauter, Dr. Kelm kam mit den Worten „Das ist doch keine Kneipe hier!!! …oh, Rotwein, ich nehme mir mal ein Gläschen…“ und alles war fein. Irgendwo in dieser Zeit (+/-) ist aus Dr. Kelm, schließlich ja auch respektierter HNO-Arzt meines Vertrauens, fließend Rainer geworden.

    Nach einer zeitlichen Lücke trafen sich dann nach dem erfolgreichen Nicht-Weltuntergang-zum-Y2K in Monheim in den letzten Jahren auf diversen Feiern in der Leienstraße immer mal die Wege wieder. Ich konnte bei meiner Frau immer ein leichtes Strahlen auf dem Gesicht erkennen, wenn sie beim Reinkommen auch Rainer und Antje (für mich irgendwie immer „Mutter Kelm“) entdeckte. Nach dem Motto „…nicht nur Nerds – hier gibt’s auch Leute, mit denen ich mich unterhalten kann!“. Und das kann ich nur unterstreichen: man hatte bei Rainer nie das Gefühl, dass da eine andere Generation am Tisch sitzt, da konnte man sich angenehm unterhalten und es wurde viel gelacht. Gerade auch Rainer selbst – eine warme, langanhaltende Lache, bei der ihm auch gefühlt die Tränen in den Augen standen.

    Und so, lachend, vielleicht auch mit einem Gläschen Wein in der Hand, möchte ich – möchten wir – ihn in Erinnerung behalten.

    Wir sind traurig mit Euch.

    André mit Christiane und Felix.

  9. I’m sorry for your loss and I would like to extend my deepest sympathy to the entire Kelm family
    I got to know Rainer‘s son Tillmann from his time in Youngstown, OH and i can tell that he comes from a great family

  10. Liebe Antje und Familie, die Nachricht vom plötzlichen Tod hat uns tief getroffen.
    Wir kennen ihn seit der Oberschulzeit in Magdeburg. Nach Verlassen der DDR
    bestand dann leider kein Kontakt zu ihm. Wir haben ihn erst nach der Wende
    beim Klassentreffen wieder gesehen. Bei den jährlichen Treffen hat er erst allein
    und später mit Antje bei uns gewohnt.
    Bei den jährlichen gegenseitigen Besuchen haben wir viel diskutiert, über alte
    und neue Zeiten gesprochen und sehr viel gelacht. Das wird uns fehlen!
    Wir werden Rainer nie vergessen und immer in guter Erinnerung halten.

  11. Liebe Antje,

    die Nachricht von Rainers Tod hat uns geschockt und betroffen gemacht. Wir können nicht glauben, dass er nicht mehr da ist.

    Im Sommer 2011 sind wir neben Euch eingezogen. Von Anfang an bestand ein tolles nachbarschaftliches Verhältnis. In der Vorweihnachtszeit haben wir dann bei Euch zu sechst ein Nachbarschaftsessen veranstaltet, bei dem jeder etwas mitgebracht hat. Wir hatten alle einen sehr lustigen Abend, bei dem schnell aus dem „Sie“ das „Du“ wurde.

    Im Lauf der Zeit wuchs die Nachbarschaf immer weiter zusammen. Gerne erinnern wir uns an die Gespräche von Balkon zu Balkon, welche zum Teil so endeten, dass wir uns gegenseitig einen leckeren Grappa zum probieren über die Geländer hinweg reichten.

    Mir ist eine besonderes Ereignis in Erinnerung geblieben: einmal steckte der Schlüssel von innen im Schloss der Wohnungstür. Antje war unterwegs und Rainer hatte sich ausgesperrt. Ich habe versucht die Tür ohne Beschädigung im Stile eines Einbrechers mit der Kreditkarte zu öffnen. Keine Chance, die Tür blieb zu. Als Antje nach Hause kam, flitzte Rainer mit ihrem Schlüssel in den Keller und kam mit einem selbst gebogenen Blechstück zurück. Damit habe er schon mal die Tür öffnen können meinte er und ruckzuck war die Wohnungstür offen.

    Wir werden Rainer vermissen und trauern mit Dir und Deiner Familie.

    Frank & Sabine

  12. Nicole von Paris schreibt:
    Lieber Antje, Tillman und Familie,
    So plœtzlich hat uns Rainer gelassen, und der ist Furchtbar Weit weg jetzt. Antje und Rainer waren immer so freundlich! Wenn ich kam in Monheim zum Besuch bei meine Freundin Monique hatten wir so schoenen Zeit gehabt. Rainer war lustig und er hat auch für mich gekocht! Es war „Délicieux“. Wenn Antje und Rainer in Paris gekommen sind hatten wir auch viel gelacht. Ich hatte vergessen wo ich meine Wagen geparkt hatte! Ich werde immer denken an ihm wie „UNE BELLE PERSONNE“ Dem Blog zeigt dass Rainer einen intéressante Leben gehabt hatte und ich bin sicher Dass Rainer kukt uns von wo der schlaffe.
    Den Angehœrigen von Rainer entbiete ich meine herzliches Beilad und wünsche in der schwierigen Zeit viel Kraft. 🤗🤗🥰🥰💟

  13. Liebe Antje,
    wir haben bestürzt die Nachricht vom Tod Deines Mannes erhalten .
    Ich erinnere mich gern an unsere gemeinsame Schulzeit am Dom-Gymnasium in Magdeburg.
    In der DDR habt Ihr uns dann später mit vielen Aufmerksamkeiten, besonders auch für unsere Kinder , unterstützt.
    Gern erinnern wir uns an unsere gemeinsamen Treffen in Werl, Monheim und jetzt in Köln.
    Ein ganz besonderer Höhepunkt war immer das jährliche ,Gänsemahl‘ zum Martinstag in Monheim.
    Rainer bereite das Festmahl immer mit viel Liebe . Dazu gab es immer einen guten Schluck Rotwein.
    Wir verlieren einen Freund, der Bücher und klassische Musik liebte. Auch wegen seines handwerklichen Geschickes haben wir Ihn beneidet.
    Wir können uns jetzt nur noch an Ihn erinnern.
    Wir sind mit Dir und Deiner Familie sehr traurig,
    Elisabeth und Heinz.

  14. Liebe Frau Kelm, lieber Tillmann und Familie,
    wir möchten Ihnen/Euch unser Beileid aussprechen.
    Wir wünschen Ihnen/Euch von ganzem Herzen, dass die Erinnerung an wunderschöne gemeinsame Momente eines Tages die Trauer verdrängen wird und Ihnen/Euch ein Lächeln auf die Lippen zaubert.
    Die Erinnerungen und die Liebe sterben nie.
    In aufrichtiger Anteilnahme
    Iris und Arno Kzonsek

    1. Ihr Lieben,
      auch wir wollen auf diese Weise die Erinnerungen an Rainer bewahren und teilen.
      Rainer kannten wir als lebensfrohen, humorvollen und ruhigen Mann, der mit seiner Art so manche Familienfeier aufgelockert und bereichert hat. Wir werden ihn sehr vermissen!
      Wir möchten euch allen weiterhin beistehen und wünschen euch viel Kraft für die kommende Zeit. Durch diesen tollen Blog schaffen wir es alle gemeinsam, die Erinnerungen an Rainer lebendig zu halten.
      Liebe Grüße aus Bielefeld,
      Sabine, Michael, Mathis und Lisa.

  15. Liebe Antje und Familie

    Rainer fehlt nicht nur euch!
    Seine besondere Art, mit Menschen umzugehen, Ihnen entgegenzutreten und mit ihnen in vielfältiger Weise zu kommunizieren haben wir an ihm und darüber hinaus an seiner ganzen Familie geschätzt.
    Während der Studienzeit in Marburg haben er und Peter keine 30 m voneinander gewohnt. Getroffen haben wir uns viele Jahre später in Wuppertal und die Erzählungen über Schuster Naumann und Bauer Hesse „Am Grün“ haben uns zu Freunden werden lassen.
    Die Begegnungen unserer beiden Familien, egal zu welchem Anlass, waren immer bestimmt von Freude und Lachen. Umso schwerer ist es, dass wir über ihn jetzt nur noch in der Vergangenheit sprechen können. Unsere Gedanken werden aber immer bei seiner fröhlichen und lebensbejahenden Art sein, die wir so an ihm geschätzt haben.
    Rainer mit seiner ganzen Familie gehört sicherlich zu den Menschen, die man nicht vergessen wird.

    Wir wünschen euch viel Kraft in dieser schweren Zeit und bleiben euch in Freundschaft verbunden.

    Uta und Peter

  16. Liebe Familie Kelm,

    viele Jahre durfte ich für Herrn und Frau Kelm als Steuerberater tätig sein. Ich erinnere mich gerne an die gemeinsame Zeit mit sehr interessanten Gesprächen. Auch wenn es oft um ernste Dinge ging, so haben wir auch viel zusammen gelacht. Ich werde Herrn Dr. Kelm in guter Erinnerung behalten und wünsche Frau Kelm und der ganzen Familie Kraft in dieser schweren Zeit des Abschieds. R.I.P.

  17. Lieber Tillmann,
    auch wenn ich Deinen Vater nicht so gut kannte, war es immer sehr nett und unterhaltsam, Deine Eltern zu treffen.
    Bei einem Kaffeetrinken sprachen wir über das Deutsche Turnfest und ich meine mich zu erinnern, dass Dein Vater sagte, er hätte früher auch mal geturnt, was ich direkt sympathisch fand!
    Mit ihm konnte man sich immer über die unterschiedlichsten Themen unterhalten und es wurde nie langweilig.

    Wir wünschen Dir und Deiner Familie, besonders Deiner Mutter und auch Deinem Bruder ganz viele Kraft in dieser schweren Zeit.
    Anke & Stefan

  18. Liebe Antje,
    die Nachricht von Rainers Tod kam so unerwartet und plötzlich, dass ich es nicht glauben wollte. Diesen Satz hast Du in den letzten 3 Wochen sicher häufig gelesen, aber ich kann es nicht besser ausdrücken. Ich hatte doch Ende Januar/Anfang Februar erst mit ihm telefoniert. Dabei sprachen wir das erste Mal seit langer Zeit auch über unsere Magdeburger Schulzeit.
    Wir waren beide in Magdeburg-Stadtfeld ( die Großeltern sagten noch Wilhelmstadt) zu Hause und gingen seit dem 4. Schuljahr in eine Klasse. Wir hatten beide den Vater im Krieg verloren, die Mütter waren berufstätig und die Großeltern waren für Haushalt und Erziehung zuständig. Wir freundeten uns schnell an, verbrachten viel Freizeit miteinander und spielten zusammen Tennis bei der BSG Aufbau Börde Magdeburg. Bei Geburtstagen wurde auf ausgezogenen Esstischen Tischtennis gespielt. Rainer besaß ein Luftgewehr, mit dem wir auf eine an der Wohnzimmertür befestigte Zielscheibe schossen, manchmal auch daneben. Das gab zwar Ärger, aber Rainer meinte: ist nicht so schlimm! Typisch für ihn.
    Nach der Grundschule gingen wir zusammen auf die Humboldt-Oberschule, heute Dom-Gymnasium, wo Helmut Genz unser Klassenlehrer wurde und uns Latein und Griechisch beibrachte. Diese Klasse hält dank Hedda und Bodo Reinhard bis heute zusammen.
    Da er nur nach einer 3-jährigen Armeezeit Aussicht auf einen Studienplatz hatte, hatte Rainer beschlossen, nach dem Abitur „in den Westen zu gehen“. Als Anfang August 1961 die Nachrichten von einer bevorstehenden Grenzschließung immer bedrohlicher wurden, konnte er nicht mehr warten, obwohl er nach meiner Erinnerung noch nicht mit seiner Mutter, die im Urlaub war, gesprochen hatte. Er kam zu uns und wir beschlossen, dass er eine Bahnfahrkarte für ein Ostseebad kaufen sollte, um mit dem Ziel Berlin keinen Verdacht zu erregen. Reisende mit Fahrkarten nach Berlin wurden zu diesem Zeitpunkt teilweise bereits an der Weiterfahrt gehindert. Zur Tarnung bekam er noch einen alten Bademantel. Nach einiger Zeit erhielten wir die Nachricht, dass er gut in West-Berlin angekommen sei.
    Später haben wir leider nur selten voneinander gehört. Erst mit den Klassentreffen in Magdeburg haben wir uns, wenn auch in großen Abständen, regelmäßig gesehen. Auch wenn wir häufig kontrovers diskutiert haben, so hat sich doch gezeigt, dass Rainer damals für sein Leben die richtige Entscheidung getroffen hat. Die vielen Beiträge auf dem kelms/blog unterstreichen das. Ich werde Rainer als meinen Jugendfreund und Klassenkameraden immer in guter Erinnerung behalten.

  19. Liebe Antje,
    lieber Tillmann und Martin mit Familien,

    die Nachricht vom plötzlichen Ableben Deines Mannes, Eures Vaters, hat uns sehr betroffen und traurig gemacht.
    Ich erinnere mich gerne der schönen gemeinsamen Zeit im Kondorweg, Haus an Haus, zusammen mit den Eltern und Kindern. Auch an Rainers, im Vergleich zu meines Vaters, abweichenden Vorstellung von dem erforderlichen Aufwand zur Gestaltung eines schönen Gartens, der die beiden in der anfänglichen gemeinsamen Zeit ein wenig kontrovers begleitet hatte. Doch durch gegenseitige Annäherung, nicht nur zu diesem Thema, hat sich eine wundervolle Freundschaft zwischen den Familien entwickelt.
    Rainers fotographischen Talents verdanken wir ein Foto von meinem Vater im fortgeschrittenen Alter, welches heute bei uns an der Wand hängt. Es zeigt Rolf in seinem Gartenreich in einer für ihn typischen Szene, dem Beschneiden eines Baumes im „Grenzbereich“.
    Unserer aller Dankbarkeit galt Rainers schnellen Einsatzes für Kriemhild, als sie im Garten von einer Biene gestochen wurde und urplötzlich heftige Atemprobleme bekam. Durch Rainers medizinische Erfahrung und seine überlegte, ruhige Art konnte er meiner Mutter tolle Hilfe leisten. Noch Jahre später nannte sie Rainer immer wieder ihren Lebensretter.
    Als Ihr kurz nach Rainers Rückzug aus dem Berufsleben die Entscheidung getroffen hattet nach Monheim zu ziehen, haben meine Eltern dies sehr bedauert, hatte man sich doch u. a. an die spontanen Treffen auf der Terrasse hüben und drüben sehr gewöhnt.
    Ich finde es schon etwas Besonderes, dass auch wir, und damit meine ich Dich, liebe Antje und Deinen Rainer sowie mich, eine Freundschaft verbindet und diese sich schließlich auch auf meine Frau übertragen hat.
    Wir erinnern uns gerne an jenes extrem warme Pfingstwochenende 2014. Ihr beide habt uns in Münster-Sarmsheim Anfang Juni besucht. Wir durften Euch unsere Umgebung zeigen, in der wir unsere neue Heimat gefunden haben. Auf der historischen Genuss-Tour durch die Burg Layen Höfe, zunächst bei kühlem Wasser, später mit dem ein oder anderen Gläschen guten Weines, konnten wir wunderschöne Stunden verbringen.
    Bei späteren Besuchen bei Euch in Monheim durften wir Eure Herzlichkeit und stete Freundschaft bei gutem Essen und netten Gesprächen genießen. Das Lachen von Rainer klingt noch in meinen Ohren und bleibt mir unvergessen.
    Wir wünschen Euch viel Kraft in dieser schweren Zeit und sind in Gedanken bei Euch.

  20. Liebe Frau Kelm, lieber Tillmann, lieber Martin und Familien,

    ich habe diese Woche von Rainers Tod erfahren, der mich sehr betroffen gemacht hat. Nach knapp 40 Jahren, die wir uns kannten, erlaube mir hier die Du-Form zu wählen, denn ein Dr. Kelm drückt eine Distanz aus, die wir nie hatten.

    Ich erinnere mich gerne an so viele Momente, die ich gar nicht alle aufzählen kann, angefangen von unzähligen Begegnungen als ich im Kondorweg ein- und aus ging, über den gemeinsamen Urlaub am Kochelsee bis hin zu den fachmännischen Anleitungen, ein Fahrrad zu reparieren. „Mark, geh zu Willi Müller und besorg dir einen neuen Bowdenzug (Baudenzug). Den ziehen wir dann durch die Hülle und dann bremst die Bremse wieder.“ Ahaha, Bowdenzug, also… 😉
    Dass ich heute immer noch meinen HNO-Arzt an Rainer messe, rundet das Bild, das ich von ihm habe, ab.

    Rainer war nicht nur der Vater meines langjährigsten Freundes, nein er war ein besonderer Mensch. Sein herzliches Lachen, was durchaus auch laut ausfallen konnte, wird mir immer in Erinnerung bleiben.

    Liebe Familie Kelm, ich wünsche Ihnen / euch viel Kraft. Mögen sich alle von mir gedrückt fühlen.

    Mit stillem Gruß

    Mark Reschke

  21. Aus Ulm und Kassel: Liebe Antje, lieber Tillmann, lieber Martin, wir trauern mit Euch, haben mit meinem Vater („Muffel“) noch einmal Erinnerungen an Rainer („Kribbel“) ausgetauscht: in unseren Herzen leuchtet die Erinnerung an Rainer ! Herzliches Beileid von Henriette, Dietmar und Thomas !!!!!!!!!!

    In Gedanken

    Januar 1979

    Schlittenfahren

  22. Liebe Familie und Freunde,
    Ich möchte mich ganz herzlich für all die lieben Kommentare bedanken die hier auf diesem Blog von Euch geschrieben wurden. Rainer ist nun fast 2 Monate schon nicht mehr bei mir. Die letzten Wochen waren voller neuer Aufgaben und Herausforderungen. Dabei haben mir die Erinnerungen hier sehr geholfen diese zu bewältigen. Ich werde versuchen, sobald es wieder möglich ist, eine gemeinsame Zusammenkunft in Gedenken an Rainer zu organisieren.
    Bis dahin
    Eure Antje

    Rainer am Chiemsee

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